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Wie Lange Kann Man Nachwehen Haben

Gleich nach der Ge­burt füh­len sich die meis­ten Müt­ter erst ein­mal er­schöpft... aber an­sons­ten fit und ge­sund. Schmer­zen und Be­schwer­den tre­ten nach die­sen eu­pho­ri­schen Stun­den aber un­wei­ger­lich auf, so­bald der Kör­per wie­der den "Nor­mal­zu­stand"  er­rei­chen will. Bei star­ken Schmer­zen kön­nen Sie sich, auch wenn Sie stil­len, ein Schmerz­mit­tel ver­schrei­ben las­sen.

Als ers­tes ver­spü­ren Sie nach der Ge­burt Schmer­zen im Ge­ni­tal­be­reich. Nor­ma­ler­wei­se lö­sen sich die Fä­den der Damm­naht nach ei­nem Damm­schnitt oder Damm­riss von selbst auf. Sel­ten al­ler­dings kön­nen Kno­ten oder Fa­den­rän­der das Ge­we­be rei­zen und es ent­zün­den.

Aber auch wenn Sie das Glück hat­ten, die Ge­burt ganz ohne Riss oder Naht über­stan­den zu ha­ben, ist Wund­sein oder Druck­emp­find­lich­keit der Schei­de in den ers­ten Ta­gen nach ei­ner Ent­bin­dung ganz nor­mal, weil das Ge­we­be so stark ge­dehnt und auch ge­quetscht wur­de. Schmerz­haf­te Blut­ergüs­se sieht man haupt­säch­lich nach Ein­satz der ge­burts­hilf­li­chen Zan­ge. Vor al­lem im Ste­hen und Sit­zen macht sich der zie­hen­de Schmerz be­merk­bar. Blei­ben Sie also lie­gen - so viel wie mög­lich!

Bei Be­schwer­den set­zen Sie sich auf ei­nen halb auf­ge­bla­se­nen Schwimm­ring. Feuch­te Kom­pres­sen (evtl. im Kühl­schrank oder so­gar Tief­kühl­fach vor­ge­kühlt) und Sitz­bä­der mit Ca­len­du­la-Es­senz, Hir­ten­täschel, Bä­ren­trau­be, Bein­well und Ei­chen­rin­den­ex­trakt kön­nen nütz­lich sein.

In den ers­ten Ta­gen nach der Ge­burt schwemmt der Kör­per ver­mehrt ein­ge­la­ger­te Flüs­sig­keit aus, d.h. Sie müs­sen häu­fi­ger Was­ser las­sen. Das kann nach ei­nem Damm­schnitt oder Damm­riss, aber auch bei nur ge­ring­fü­gi­gen Schleim­haut­ver­let­zun­gen ste­chen und bren­nen und sehr un­an­ge­nehm sein. Das Was­ser­las­sen hin­aus­zu­zö­gern ist kei­ne Lö­sung! Da­mit ris­kie­ren Sie nur eine Bla­sen­ent­zün­dung.

Meist hilft es schon, reich­lich Flüs­sig­keit zu trin­ken, um den Urin zu ver­dün­nen. We­ni­ger kon­zen­trier­ter Urin ist we­ni­ger ag­gres­siv, und da­durch wird das Bren­nen schon er­träg­li­cher. Auf der Wöch­ne­rin­nen­ab­tei­lung er­hal­ten Sie wahr­schein­lich ei­nen Ab­spül­krug, mit dem Sie wäh­rend des Was­ser­las­sens den In­tim­be­reich ab­spü­len kön­nen. Auch Spü­lun­gen und Sitz­bä­der mit ei­ner mil­den Ka­mil­len- oder Rin­gel­blu­men­lö­sung sind wohl­tu­end.

Der un­te­re Rü­cken, d.h. Steiss­bein, Kreuz­bein und die Kreuz­darm­bein­ge­len­ke, kann durch star­ken Druck bei sehr lan­gen We­hen über­las­tet wer­den. Die Schmer­zen ver­schwin­den nach we­ni­gen Ta­gen von selbst, wenn Bett­ru­he ein­ge­hal­ten wird. Ein Band­schei­ben­vor­fall ist da­ge­gen sel­ten und muss ge­zielt be­han­delt wer­den.

Da vor (manch­mal auch wäh­rend) der Ge­burt der Darm ent­leert wur­de, ist in den ers­ten zwei Ta­gen nach der Ge­burt kein Stuhl­gang zu er­war­ten. Die meis­ten Wöch­ne­rin­nen ha­ben dann zu­nächst ei­nen sehr fes­ten Stuhl. Das kann zu Schmer­zen im Ge­ni­tal­be­reich und Hä­mor­rhoi­den-Be­schwer­den füh­ren.

Trin­ken Sie viel und ach­ten Sie bei der Er­näh­rung auf Bal­last­stof­fe. Ver­su­chen Sie auf je­den Fall, das Pres­sen zu ver­mei­den. Neh­men Sie mög­lichst kein Ab­führ­mit­tel, wenn Sie stil­len. Ein sanf­tes Gly­ce­rin-Zäpf­chen kann schon hilf­reich sein.

Die Or­ga­ne im ge­sam­ten Bauch­raum müs­sen sich nach der Ge­burt wie­der auf die alte Ord­nung um­stel­len. Ma­gen und Darm wan­dern in der ers­ten Wo­che wie­der auf die ur­sprüng­li­chen Plät­ze. Das geht oft mit et­was Übel­keit und ei­nem Zie­hen im Bauch­raum (al­ler­dings mit ei­nem an­de­ren Ge­fühl als bei Nach­we­hen) ein­her. Oft ist das mit Ap­pe­tit­ver­lust ver­bun­den. Eine leich­te Bouil­lon oder ein Jo­ghurt kann für's Ers­te den Ap­pe­tit und die Ver­dau­ung an­re­gen.

Für ei­ni­ge Tage be­nö­ti­gen Sie even­tu­ell Schmerz­mit­tel, denn bei je­der Be­we­gung, v.a. beim Auf­ste­hen, ist der ge­sam­te Ope­ra­ti­ons­be­reich noch sehr emp­find­lich. Am ers­ten post­ope­ra­ti­ven Tag wer­den Drai­na­gen und der Bla­sen­ka­the­ter ge­zo­gen.

Ihre Ge­bär­mut­ter ent­wi­ckelt sich in den ers­ten Wo­chen nach der Ge­burt zu ih­rer ur­sprüng­li­chen Grös­se zu­rück. Sie wer­den in den ers­ten Ta­gen rhyth­mi­sche Krämp­fe oder Kon­trak­tio­nen im Un­ter­leib ver­spü­ren, die so ge­nann­ten Nach­we­hen. Sie sind beim ers­ten Kind noch nicht so stark, beim zwei­ten oder drit­ten Kind kön­nen sie da­ge­gen rich­tig schmerz­haft wer­den.

Die­se Ge­bär­mut­ter­kon­trak­tio­nen ma­chen sich meist beim Stil­len noch stär­ker be­merk­bar, da da­bei das Hor­mon Oxy­to­zin frei­ge­setzt wird, wel­ches die Ge­bär­mut­ter sti­mu­liert. Das tut zwar weh, hat aber ei­nen sehr wich­ti­gen und gu­ten Ef­fekt: Der Wo­chen­fluss wird ver­stärkt und die An­fäl­lig­keit für In­fek­tio­nen in der Ge­bär­mut­ter­schleim­haut (En­do­me­tri­tis oder Myo­me­tri­tis) so ge­senkt. Aus­ser­dem be­wirkt Oxy­to­cin ein Zu­sam­men­zie­hen der Milch­ka­nä­le in der Brust, wo­durch die Mut­ter­milch bzw. zu­nächst das Ko­los­trum (Vor­milch) leich­ter und schnel­ler be­för­dert wird.

Bei star­ken Nach­we­hen kön­nen Sie be­wusst Ih­ren Atem zur Ent­span­nung ein­set­zen. Mit je­der Still­mahl­zeit wer­den die Schmer­zen ge­rin­ger. Sie kön­nen die Rück­bil­dung auch un­ter­stüt­zen, in­dem Sie mehr­mals täg­lich für 20-30 Mi­nu­ten auf dem Bauch lie­gen. Zur Ent­las­tung der Brüs­te dient da­bei ein Kis­sen am Rip­pen­bo­gen.

Spä­tes­tens vier Tage nach der Ge­burt "schiesst die Milch ein". Die Brüs­te span­nen und füh­len sich heiss und hart an. Das Kind kommt mit dem Trin­ken kaum nach. Ach­tung: Jetzt nicht ab­pum­pen, sonst wird im­mer mehr Milch pro­du­ziert. Bes­ser ist es, die Brust sanft aus­zu­strei­chen, wenn das Baby auf der an­de­ren Sei­te trinkt. Un­ter der war­men Du­sche ge­lingt das Aus­strei­chen noch bes­ser. Küh­len Sie die Brust zwi­schen­durch mit Eis­beu­teln (im Hand­tuch). Der Milch­fluss wird an­ge­regt, wenn Sie war­me Tü­cher wäh­rend des Stil­lens auf­le­gen.

Bei Milch­stau oder ei­ner dro­hen­den Brust­ent­zün­dung: Häu­fig an­le­gen und zwi­schen­durch ei­nen Quark­wi­ckel auf­le­gen. Kommt Fie­ber hin­zu, soll­ten Sie Ihre Heb­am­me oder Ih­ren Arzt/ Ihre Ärz­tin in­for­mie­ren.

Ver­su­chen Sie in den ers­ten Ta­gen nicht län­ger als 10 bis 20 Mi­nu­ten auf je­der Sei­te zu stil­len. Die Brust­war­zen sind noch nicht ab­ge­här­tet und wer­den stark stra­pa­ziert, v.a. wenn das Kind nicht rich­tig an­ge­legt wird und oft alle zwei Stun­den trin­ken will. Bie­ten Sie ihm im­mer zu­erst die we­ni­ger schmerz­haf­te Brust­war­ze an. Las­sen Sie die Brust­war­zen nach dem Stil­len an der Luft trock­nen. Zur Brust­war­zen­pfle­ge eig­net sich Woll­fett und Mut­ter­milch.

Wenn Sie stun­den­lang Ihr Neu­ge­bo­re­nes auf dem Arm hal­ten, kann es leicht zu Ver­span­nun­gen der Schul­ter-, Hals und Kopf­mus­keln bis hin zu Kopf­schmer­zen kom­men. Ach­ten Sie auf Ihre Hal­tung, stre­cken Sie sich be­wusst und ma­chen Sie es sich beim Stil­len mit La­ge­rungs­kis­sen so be­quem wie mög­lich.

Al­lei­ni­ges Fie­ber ist meist mit dem Milch­ein­schuss ver­bun­den und spricht gut auf die o.g. Mass­nah­men an. Fie­ber zu­sam­men mit ver­stärk­tem Wo­chen­fluss kann je­doch auf ver­blie­be­ne Pla­zen­ta-Res­te in der Ge­bär­mut­ter hin­deu­ten bzw. auf eine Ge­bär­mut­ter-Ent­zün­dung. Dann muss eine Aus­scha­bung durch­ge­führt und an­ti­bio­tisch be­han­delt wer­den.

FAQ Häu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

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Eine von fünf Müt­tern, die ihr Baby per Kai­ser­schnitt ge­bo­ren ha­ben, lei­det noch drei Mo­na­te spä­ter un­ter chro­ni­schen …

Wie Lange Kann Man Nachwehen Haben

Source: https://www.swissmom.ch/de/wochenbett/probleme-im-wochenbett/schmerzen-nach-der-geburt-10164

Posted by: johnsonmanis1967.blogspot.com

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