Wie Lange Bleibt Man Nach Knöchelbruch Im Krankenhaus

Knöchelbruch (Knöchelfraktur, Sprunggelenkfraktur)

Zusammenfassung
Bei der Knöchelfraktur oder dem Knöchelbruch handelt es sich um einen Sammelbegriff von Knochenbrüchen, welche das Sprunggelenk betreffen.

Was ist ein Knöchelbruch?

Das Schienbein (Tibia) und das Wadenbein (Fibula) bilden am unteren Unterschenkel eine Knöchelgabel, die durch starke Bänder mit dem Sprungbein (Talus) U-förmig verbunden sind. Durch Umknicken oder Verdrehungen reißen die Bänder mit oder ohne Knochenstücke. Meist sind Athleten betroffen.

Sind Knöchelbrüche häufig?

In vielen industrialisierten Ländern hat die Anzahl der neuen Fälle solcher Frakturen seit Mitte des 19. Jahrhunderts zugenommen, besonders durch die steigende Anzahl der Athleten, bei Kontaktsportarten wie Fußball, Volleyball oder Basketball, und durch das Älterwerden der Bevölkerung. Die Risikofaktoren für eine Köchelfraktur sind Rauchen, Übergewicht und die Einnahme von mehreren Medikamenten.

Wie entstehen Knöchelbrüche?

durch eine Drehung des Unterschenkels gegenüber dem fixierten Fuß
durch einen Sprung oder Sturz, auch aus geringer Höhe
durch Umwelteinflüsse (Schuhwerk, Ölspur, Glatteis,…)
in seltenen Fällen durch Quetschverletzungen

Welche Arten von Knöchelbrüchen gibt es?

Man unterscheidet einen stabilen von einem instabilen Knöchelbruch. Bei den stabilen Knöchelbrüchen haben sich die Knochen nicht verschoben. Die Schmerzen und die Funktionseinschränkung sind gering.

Der Bruch lässt sich auch nach der anatomischen Höhe, der Weber-Klassifikation, einteilen: A unterhalb, B in der Höhe und C oberhalb der Schienbein-Wadenbein-Verbindung (tibiofibulare Syndesmose).

Welche Anzeichen gibt es für Knöchelbrüche?

Die Symptome können sein:

Schmerz: im Sprunggelenk, Fuß, Unterschenkel und Wadenbein
Schwellung: im Sprunggelenk, Fuß, Unterschenkel
Funktionsausfälle: Bewegungsstörung, eingeschränkte Belastbarkeit, Gefühlstörungen
Fehlstellung

Wie leistet man Erste Hilfe bei einem Knöchelbruch?

Den Fuß ruhig stellen: so fixieren, dass der Fuß und Unterschenkel nicht wackelt.
Offene Wunde: mit einem sterilen Verband versorgen.
Transport in ein Krankenhaus mit einer unfallchirurgischen Abteilung.

Wie erfolgt die Diagnose eines Knöchelbruchs?

Im Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) berichten die Patienten, dass der Fuß verdreht wurde, wie etwa beim Ausrutschen. Nicht immer können genaue Angaben zum Unfallhergang gemacht werden. Bei der körperlichen Untersuchung lassen sich die zuvor genannten Symptome erheben. Der Fuß und der Unterschenkel werden auf Empfindlichkeit getestet. Die Stabilität des Gelenkes wird kontrolliert. Je nach den erhobenen Befunden wird ein Röntgen durchgeführt. In Einzelfällen oder bei speziellen Fragestellungen wird ein Ultraschall oder ein MRT (Magnetresonanztomographie) durchgeführt.

Wie behandelt man einen Knöchelbruch?

Leichte Verletzungen können nicht operativ (konservativ) behandelt werden:

Gewichtsbelastung nach Verträglichkeit
Tragen einer Schiene oder Gipses bis zu vier Wochen
Entzündungs- und schmerzhemmende Medikamente

Schwere Knöchelbrüche erfordern eine Operation:

Gelenkinstabilität
Verschiebung (Dislokation) der Knochen oder Gelenke
Brüche mit Nerven- und Gefäßverletzungen

Die Fixierung erfolgt mittels Platten, Schrauben, Drähten oder Zuggurte.

Wie ist der Krankheitsverlauf eines Knöchelbruchs?

Abhängig von der Lokalisation dauert die Heilung Wochen bis Monate. Bei Kindern heilen die Brüche schneller. Bei Erwachsenen mit zusätzlichen Erkrankungen dauert der Heilungsprozess länger. Die Prognose für ein funktionstüchtiges Sprunggelenk, unabhängig von der Art des Bruches, ist gut. Voraussetzung dafür sind die korrekten anatomischen Verhältnisse des Sprunggelenks.

Kann ich die Heilung verbessern?

Die ärztlichen Empfehlungen sollten befolgt werden, insbesondere bei der Belastung des Fußes. Sobald ein flüssiger Gang wieder möglich ist, kann man mit Sportarten, wie Schwimmen, Radfahren, beginnen. Die Sportarten, die das Sprunggelenk stark belasten (Fußball, Tennis), sollten erst später wieder ausgeführt werden.

Ärzte sollten sofort kontaktiert werden bei

starken oder stärker werdenden Schmerzen,
Verschlechterung oder Taubheitsgefühl,
Hautverfärbungen (bläulich verfärbende Zehen distal der Schiene).

Weitere Informationen:

Pejman Ziai / Gustav Huber: Sportverletzungen Wien 2013

Klaus Engelke, Michael Hlatky: Gesund zu Fuß – Hallux, Fersensporn & Co. Wien 2014

Redaktion und fachliche Freigabe: Dr. Christian Benisch, Arzt für Allgemeinmedizin in Wien

Datum: 17. Dezember 2018

Autor: Verlagshaus der Ärzte

Kategorien: Krankheiten